Meeresökologie Bartenwale: Unterschätzte Öko-Ingenieure - wissenschaft.de

2021-11-04 02:44:50 By : Ms. Connie Yu

Überraschend große Futtermengen – und damit auch mehr düngende Ausscheidungen: Bartenwale fressen erheblich mehr Meerestiere als bisher angenommen, geht aus einer Studie hervor. Mit dem Nahrungsbedarf wurde bisher auch die Rolle der Meeresriesen für die marinen Stoffkreisläufe unterschätzt, geht aus den Berechnungen der Forscher hervor. Denn durch ihren nährstoffreichen Kot fördern die Bartenwale das Wachstum des Phytoplanktons. Die Verluste durch den Walfang haben die marinen Ökosysteme demnach vermutlich stark verändert. Eine Erholung der Bestände könnte somit die Produktivität und Kohlenstoffaufnahme der Ozeane verbessern, sagen sterben Wissenschaftler.

Buckelwal, Finnwal und der Super-Gigant: der Blauwal: der Blauwal: bis zu 33 Meter und 200 Tonnen schweren Meeressäuger sind die größten Tiere, sterben auf unserem Planeten gelebt haben. Das Riesenwachstum der Bartenwale ermöglicht dabei Eine ausgesprochen effektive Ernährungsweise: SIE schwimmen in Schwärme von kleinen Beute wie Krill hinein und saugen sie in ihren gigantischen Kehlsack. Dann drückt das Tier den Inhalt durch seine Barten, sterben wie ein Sieb sterben Nahrung aus dem Wasser filtern. Klar ist: Die Meeresriesen vertilgen gigantische Nahrungsmengen und tragen durch ihre Ausscheidung zum marinen Nährstoffrecycling bei. Doch wie viel fressen Bartenwale tatsächlich? Einschätzungen dazu basierend auf bisher auf Schwachengrundlagen, die nicht experimentell untermauert waren.

Um genauere Informationen zu gewinnen, sterben Forscher um Matthew Savoca von der Stanford University zwischen 2010 und 2019 Daten von 321 Bartenwalen aus sieben Arten gesammelt, sterben im Atlantik, Pazifik und südlichen Ozean leben. Dazu wurden die Tiere mit GPS-Sendern und Messgeräten ausgerüstet, die Rückschlüsse auf ihr Fressverhalten ermöglichten. Außerdem fuhren sterben Wissenschaftler mit kleinen Booten zu den Stellen, an denen sterben Wale fraßen, und erfassten sterben Bereiche durch Echolot. Dadurch konnten sie Größe und Dichte von Krillschwärmen und anderen Beutetieren erkennen und beurteilen. Anhand der gewonnenen Daten und den jeweiligen Körpergrößen der Wale entwickelt sterben Meeresbiologen dann sterben neue Einschätzungen ihrer Nahrungsaufnahme.

Demnach vertilgt ein ausgewachsener Blauwal im östlichen Nordpazifik etwa 16 Tonnen Krill pro Tag, ein Nordatlantischer Glattwal täglich fünf Tonnen Zooplankton und ein Grönlandwal rund sechs Tonnen Nahrung. Allein sterben Populationen der Blau-, Finn- und Buckelwale im Ökosystem des nördlichen Pazifik fressen jeweils mehr als zwei Millionen Tonnen Futter pro Jahr, ergaben die Berechnungen. Vor allem beim Krill zeichnet sich eine doppelte bis zu dreimal höherer Nahrungsaufnahme ab als bisher vermutete, berichtende Wissenschaftler.

Auf der Grundlage dieser Neuen Daten Führt sterben Wissenschaftler anschließend Eine Reihe weiterer Berechnungen durch. Dabei stand die Rolle der Wale als Ökosystem-Ingenieure im Fokus: Durch ihre nährstoffreichen Exkremente tragen sie dazu bei, dass dem CO2-absorbierenden Phytoplankton wachstumsfördernde Düngestoffe zugeführt werden. Besonders wichtig ist dabei Eisen. Ohne sterben Wale sinkt of this Mangelelement auf den Meeresboden, was sterben Produktivität in bestimmten Teilen des Ozeans reduziert can, erklären sterben Forscher. Anhand früherer Messungen der durchschnittlichen Eisenkonzentration in Walfäkalien erwartet sie in Kombination mit ihren neuen Daten, dass. sterben Tiere allein im Südpolarmeer jedes Jahr etwa 1200 Tonnen Eisen recyceln. Folglich muss die Düngung ursprünglich durch sterben einst weit größere Bestände noch viel intensiver gewesen sein.

Um einschätzen zu können, welche Futtermassen sterben Bartenwale im Südpolarmeer vor der Ära des industriellen Walfangs umgesetzt haben, führten sterben Forscher Recherchen zu den einstigen Beständen durch. Vor der Abschlachtung gab es demnach dort etwa eine Million mehr Bartenwale als heute. Den Berechnungen, sterben dazu führen, dass. this Bestände zu Beginn des 20. Jahrhunderts jährlich etwa 430 Millionen Tonnen Krill im Südpolarmeer verspeist haben. Dabei handelt es sich um eine Zahl, die zunächst erstaunlich wirkt. Denn diese Menge ist doppelt so hoch wie die geschätzte Krillmenge in der Region heute. Paradoxerweise gab es demnach zu der Zeit, als viel mehr Wale Krill fraßen, deutlich größere Bestände dieser kleinen Meerestiere.

Wie sterben Forscher erklären, überwog damals offenbar der Produktivitäts-fördernde Effekt der Wale auf das marine Ökosystem ihrer Rolle als Krill-Fresser. Dies Spiegel sich in ihren Berechnungen über die Rolle der Wale als Eisen-Lieferanten auch plausibel breiter: Vor den Verlusten durch den Walfang sterbenden Tiere das Oberflächenwasser im Südlichen Ozean demnach mit jährlich etwa 12.000 Tonnen Eisen – der zehnfachen Menge von heute. Dies könnte das Algenwachstum unbedingt gefördert haben, das die Grundlage der biologischen Produktivität bildete und auch mit einer hohen Kohlenstoffbindung verbunden war.

Darin sehen die Wissenschaftler nun ein weiteres Argument für den Schutz der noch immer von der Ära des Walfangs stark beeinträchtigten Bestände der Meeresriesen. „Unsere Ergebnisse darauf hin. „Dieses System ist immer noch vorhanden und wenn man den Walen hilft, sich zu erholen könnte, könnte man die verlorenen Ökosystemfunktionen wiederherstellen und auch einen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels leisten“, so der Wissenschaftler.

Quelle: Smithonian, Fachartikel: Natur, doi: 10.1038/s41586-021-03991-5

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