ThyssenKrupp Aktie wieder mit Feuer - starke Zahlen.

2022-08-19 21:50:30 By : Ms. Nicole Yin

ThyssenKrupp Aktie, Wasserstoff, Saudi Arabien – das erinnerte vor 8 Wochen nochmals an die Zukunftsmusik im Traditionskonzern. Und heute liefert der Konzern „auf ganzer Breite“ gute Quartalsergebnisse, die sogar zu einer Prognoseerhöhung Mut machen.

Die  Thyssenkrupp AG (ISIN: DE0007500001) konnte im Q2 des laufenden Geschäftsjahres 2021/2022 an die gute Geschäftsentwicklung des Q1 anknüpfen. So stiegen die Auftragseingänge der Unternehmensgruppe gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um über 50 Prozent auf insgesamt 13,6 Mrd EUR. Wesentliche Treiber waren die für viele Materialien und Werkstoffe gestiegenen Marktpreise bei Materials Services und Steel Europe sowie ein Großauftrag im Marinebereich. Auch der Umsatz verzeichnete ein Plus von 24 % und stieg im 2. Quartal auf 10,6 Mrd EUR (Vorjahr: 8,6 Mrd). Das Bereinigte EBIT betrug 802 Mio EUR und lag damit deutlich über dem Vorjahreswert von 220 Mio EUR und auch über dem Vorquartal (378 Mio ).

Martina Merz, Vorstandsvorsitzende der thyssenkrupp AG: „Trotz erschwerter Bedingungen in unseren auto- und komponentenbezogenen Geschäften hatten wir ein gutes zweites Quartal. Wir haben Resilienz bewiesen und unser Ergebnis deutlich verbessert. Die erheblichen Marktpreissteigerungen bei Materials Services und Steel Europe tragen einen deutlichen Teil dazu bei. Aber auch die Steigerung unserer Performance und die Fokussierung unseres Portfolios zahlen sich aus – besonders in diesen volatilen Zeiten. Mit unserer dezentralen Aufstellung als Unternehmensgruppe sind wir in der Lage, schneller als in der Vergangenheit auf neue Herausforderungen zu reagieren.

Deshalb arbeiten wir weiter mit Hochdruck an unserer Transformation: In der aktuellen Situation kommt es in erster Linie darauf an, den Schwerpunkt weiter auf Performance zu legen und den Anforderungen unserer Kunden gerecht zu werden. In diesen herausfordernden Rahmenbedingungen leisten unsere Mitarbeitenden weltweit eine beeindruckende Arbeit. Daran wollen wir weiter anknüpfen. Gleichzeitig analysieren wir sehr genau, wie die geopolitischen Veränderungen mittel- und langfristig Liefer- und Wertschöpfungsketten verändern können.“

„Trotz der gesamtwirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen – und der damit einhergehend eingeschränkten Prognosefähigkeit – hat thyssenkrupp seine Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2021/2022 angehoben. Der Prognose liegen dabei zwei Annahmen zugrunde. Erstens: Notwendige fossile Energieträger (insbesondere Erdgas) und Rohstoffe sind weiterhin uneingeschränkt verfügbar. Zweitens: Die Preise für Rohstoffe und Energie bewegen sich für das restliche Geschäftsjahr auf den durchschnittlichen Niveaus des 2. Quartals.

Unter diesen Annahmen soll der Umsatz voraussichtlich deutlich über Vorjahr liegen und im niedrigen zweistelligen Prozentbereich wachsen (bisher: Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich; Vorjahr: 34 Mrd €). Für das Bereinigte EBIT erwartet thyssenkrupp eine deutliche Verbesserung auf einen Wert von mindestens 2,0 Mrd € (bisher: Verbesserung auf einen Wert zwischen 1,5 bis 1,8 Mrd €; Vorjahr: 796 Mio). (…)“ (Unternehmensmeldung thyssenKrupp 11.05.2022)

Die Cashcow Elevators wurde verkauft, um Löcher zu stopfen und den Umbau des Konzerns zu finanzieren. Der andere Hoffnungsträger im Konzern, die ThyssenKrupp Wasserstoff-Sparte, nucera, soll mit einem Börsengang kapitalisiert werden,aber „bleiben“. Und der Stahlbereich steht immer noch unter Beobachtung. Immer wieder Sorgenkind war und vielleicht zukünftig wieder sein wird.  Und während momentan aufgrund der Unsicherheiten aus Energiepreiserhöhungen und potenziellen weiteren Folgen aus dem Ukraine-Krieg die Stahlsparte „erstmal“ bleiben soll, ist ThyssenKrupp’s Wasserstoff Sparte DIE ERKLÄRTE Zukunft für den Konzern.

Und so könnte man eher den Blick auf die aktuelle Entwicklung des ThyssenKrupp-Konzerns richten, die klar auf die Wasserstoffkarte setzt. Das geplante IPO der Tochter nucera sollte den Wert der Beteiligung, die mehrheitlich bei ThyssenKrupp verbleiben soll, deutlich heben: So äusserte bereits im letzten Jahr die CEO Martina Merz die Konzentration auf Wasserstoff als Zukunftstechnologie. Mit der Mehrheitsbeteiligung (66 %) Uhde Chlorine Emngineers besitzt ThyssenKrupp einen bereits seit langem erfolgreichen Anlagenbauer für Elektrolysetechnik. Und die Expertise soll für den im exponentiellen Wachstum begriffenen Markt für grünen Wasserstoff ein Geschäft der Zukunft für den Ruhr-Konzern werden.

Und mit einer Kapazität von jährlich 1 GW-Elektrolyseanlagen, die auf 5 GW ausgebaut werden soll, ist man bereits einer der grössten Anbieter. So äusserte sich bereits am 18.01.2021 Christoph Noeres, Leiter des Bereichs Green Hydrogen bei thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers (heute: nucera)„Mit dem Ausbau unserer jährlichen Lieferkette auf ein Gigawatt, unseren großen Standardmodulen und der globalen Aufstellung unseres Unternehmens als EPC-Anbieter haben wir bereits jetzt eine ideale Ausgangsposition auf einem dynamischer werdenden Markt “.

machte die CEO bereits im November 2020 auf der Hauptversammlung deutlich, dass „nucera“ in Zukunft eine wichtige Rolle für den Konzern spielen würde. Und im Bereich grüner Wasserstoff scheint man einiges zu bieten zu haben. Sowohl innerhalb des Konzerns besteht Nachfrage zur Decarbonisierung der Stahlproduktion. Und auch ausserhalb des Konzerns zog man für „grünen Stahl“ einige interessante und auch wirtschaftlich bedeutende Projekte an Land.

Seit die mittlerweile bestätigten Gerüchte über einen potentiellen Börsengang der Elektrolysetochter aufkamen, steht die ThyssenKrupp Aktie auch für Wasserstoff. Immer noch unbestätigt das gerüchteweise genannte Volumen von 5,5, Mrd EUR für das nucera IPO. In der Pressemitteilung zu den Bilanzzahlen 2020/2021 am 23.11.2021 wurde man eindeutig:

Somit ist die Richtung klar. Werthebung der Beteiligung durch Listing, notwendige Gelder für weitere Expansion, um den los-fahrenden Zug nicht zu verpassen, über den Kapitalmarkt. Stimmig. Schönheitsfehler ist vielleicht, dass ThyssenKrupp „nur“ 66 % an Uhde Chlorine Engineers hält. Und die Frage ist, ob der bis zur „Versilberung“ der Aufzugsparte unter chronischer Liquiditätsnot leidende Konzern bei einer Verschlechterung der Stahlkonjunktur wieder schwach wird, Und dann wieder einmal Zukunft – dann die Elektrolysesparte – verkauft, um neue Löcher in anderen Bereichen zu stopfen.

VERGLEICH VON NEL UND NUCERA – Wasserstoffwerte im Vergleich.

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