Unwetter und Hagel zieht über Füssen und Schwangau, Überflutung: So kann man sich schützen - Aktuelle Allgäu-Nachrichten - Allgäuer Zeitung

2022-05-27 19:28:44 By : Mr. jack chen

„Die Abstände der Einsätze, die mit Starkregen oder Hochwasser zu tun haben, werden kürzer.“ Markus Barnsteiner, Kreisbrandrat im Ostallgäu

„Die Abstände der Einsätze, die mit Starkregen oder Hochwasser zu tun haben, werden kürzer.“ Markus Barnsteiner, Kreisbrandrat im Ostallgäu

Der Schaden geht laut ersten Schätzungen in die Millionen: Bei dem schweren Unwetter, das am Montag vor allem über Füssen und Teilen des südlichen Ostallgäus tobte, waren über 200 Feuerwehrleute im Einsatz. Keller und Tiefgaragen liefen voll, mehrere Hotels wurden zwischenzeitlich evakuiert. Bis spät in die Nacht waren die Feuerwehrkräfte im Einsatz. Das ganze Ausmaß des Schadens wurde erst am Dienstag deutlich.

Stark geregnet und gewittert hat es am Montag noch an mehr Stellen in der Region. Auch im Oberallgäu , insbesondere im Bereich Bad Hindelang, liefen nach Angaben der Polizei mehrere Keller voll Wasser. Auslöser für das Unwetter war laut Joachim Schug, Chefmeteorologe von Meteogroup, die für Mai ungewöhnliche warme und schwüle Luft der vergangenen Tage, die voll Energie war.

Diese habe sich dann in einer Gewitterfront entladen. In Teilen des Ostallgäus seien innerhalb einer Stunde 20 bis 30 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen worden. „Das war es jetzt aber erstmal“, sagt Schug. In den nächsten Tagen sei nicht mehr mit derartigen Gewittern zu rechnen. Aber laut Prognosen würden auch die Monate Juni, Juli und August zu warm. Damit steige die Gefahr lokaler Gewitter.

Schnee im Mai? Nein: Ein schwerer Hagelschauer ist am Montagnachmittag über Füssen und das Ostallgäu gezogen.

Schnee im Mai? Nein: Ein schwerer Hagelschauer ist am Montagnachmittag über Füssen und das Ostallgäu gezogen.

Das Unwetter traf vor allem Füssen und die Umgebung.

Das Unwetter traf vor allem Füssen und die Umgebung.

Auf den Hagelschauer folgte Starkregen. In Teilen der Füssener Innenstadt stand in kürzester Zeit das Wasser.

Auf den Hagelschauer folgte Starkregen. In Teilen der Füssener Innenstadt stand in kürzester Zeit das Wasser.

Die Feuerwehr Füssen war am Nachmittag damit beschäftigt, Wasser aus dem Luitpoldpark-Hotel zu pumpen.

Die Feuerwehr Füssen war am Nachmittag damit beschäftigt, Wasser aus dem Luitpoldpark-Hotel zu pumpen.

Am Luitpoldpark-Hotel ist die Tiefgarage in Folge des Unwetters mit Wasser vollgelaufen.

Am Luitpoldpark-Hotel ist die Tiefgarage in Folge des Unwetters mit Wasser vollgelaufen.

In Füssen musste die Feuerwehr Wasser aus einem Netto pumpen, nachdem es am Montag zu einer Sturzflut gekommen war.

In Füssen musste die Feuerwehr Wasser aus einem Netto pumpen, nachdem es am Montag zu einer Sturzflut gekommen war.

Die Feuerwehr Füssen muss Wasser aus dem Luitpoldpark-Hotel pumpen. Der Netto-Markt im Untergeschoss musste evakuiert werden.

Die Feuerwehr Füssen muss Wasser aus dem Luitpoldpark-Hotel pumpen. Der Netto-Markt im Untergeschoss musste evakuiert werden.

In Füssen kam es wegen des Unwetters zu einem größeren Einsatz. Dort ist die Tiefgarage des Luitpoldpark-Hotels mit Wasser vollgelaufen. Auch ein Netto-Markt im Untergeschoss musste evakuiert werden.

In Füssen kam es wegen des Unwetters zu einem größeren Einsatz. Dort ist die Tiefgarage des Luitpoldpark-Hotels mit Wasser vollgelaufen. Auch ein Netto-Markt im Untergeschoss musste evakuiert werden.

Meteorologen sprechen sogar von einer Sturzflut.

Meteorologen sprechen sogar von einer Sturzflut.

In Füssen kam es wegen des Unwetters zu einem größeren Einsatz. Dort ist die Tiefgarage des Luitpoldpark-Hotels mit Wasser vollgelaufen. Auch ein Netto-Markt im Untergeschoss musste evakuiert werden.

In Füssen kam es wegen des Unwetters zu einem größeren Einsatz. Dort ist die Tiefgarage des Luitpoldpark-Hotels mit Wasser vollgelaufen. Auch ein Netto-Markt im Untergeschoss musste evakuiert werden.

Im Westen von Füssen liefen Keller voll. Dabei schwemmte es auch Äste und Blätter in die Räume. Von der Wucht des Wassers wurden sogar Waschmaschinen umgeworfen.

Im Westen von Füssen liefen Keller voll. Dabei schwemmte es auch Äste und Blätter in die Räume. Von der Wucht des Wassers wurden sogar Waschmaschinen umgeworfen.

Auch in Wertach (Oberallgäu) kam es zu Hagelschauern.

Auch in Wertach (Oberallgäu) kam es zu Hagelschauern.

Dabei fielen teils 1-Euro-große Hagelkörner vom Himmel.

Dabei fielen teils 1-Euro-große Hagelkörner vom Himmel.

Auch in Kaufbeuren gab es am Montagabend überflutete Unterführungen.

Auch in Kaufbeuren gab es am Montagabend überflutete Unterführungen.

Auch in Kaufbeuren gab es am Montagabend überflutete Unterführungen.

Auch in Kaufbeuren gab es am Montagabend überflutete Unterführungen.

Schnee im Mai? Nein: Ein schwerer Hagelschauer ist am Montagnachmittag über Füssen und das Ostallgäu gezogen.

Schnee im Mai? Nein: Ein schwerer Hagelschauer ist am Montagnachmittag über Füssen und das Ostallgäu gezogen.

„Die Abstände zwischen den Einsätzen, die mit Starkregen und Hochwasser zu tun haben, werden kürzer“, sagt auch der Ostallgäuer Kreisbrandrat Markus Barnsteiner. Die Feuerwehr bereite sich mit regelmäßigen Übungen darauf vor. Nach größeren Einsätzen wie am Montag werde zudem überprüft, was gut gelaufen ist, wo es Nachholbedarf gibt und welche Geräte eventuell ersetzt werden müssen. „Die Technik entwickelt sich immer weiter. Mittlerweile gibt es zum Beispiel sehr effiziente Wassersauger oder Schmutzwasserpumpen. Wir achten darauf, dass sich alle Einsatzkräfte mit den Geräten auskennen.“

(Lesen Sie auch: Hagel und Hochwasser in Füssen: Mehr als 160 Einsätze, Schaden in Millionenhöhe)

Etwa ein Drittel der Feuerwehreinsätze hängen laut Barnsteiner mit Bränden zusammen, die übrigen zwei Drittel fallen in die Kategorie „sonstige“. Dazu zählten beispielsweise Verkehrsunfälle, aber eben auch Regen- und Hochwasser-Einsätze. „Wenn der Keller voll Wasser läuft, helfen wir“, sagt Barnsteiner. Bis die Feuerwehrler vor Ort sind, könne es bei Wetterlagen wie am Montag aber mehrere Stunden dauern – die Helfer mussten insgesamt 160 Einsätze abarbeiten. Er rät den Menschen, sich frühzeitig Gedanken zu machen, wo es bei Starkregen zu Problemen kommen kann und was als Vorbeugung zu tun ist. Bei Gullis in Waschküchen gebe es beispielsweise häufig ein sogenanntes Rückschlagventil, das verhindere, dass Wasser in den Keller gedrückt wird. „Viele wissen das nicht oder denken im Stress nicht daran.“

Auf Prävention setzt man auch beim Wasserwirtschaftsamt in Kempten, das für das ganze Allgäu zuständig ist. Wenn beispielsweise Wildbäche über die Ufer treten, komme es wegen zu naher Wohnbebauung häufig zu Problemen, sagt Amtsleiter Karl Schindele. Bei Neubauten werde daher mittlerweile auf ausreichende Abstände geachtet: „Es wird bei Baugebieten generell viel intensiver geprüft, was geht und was nicht.“ Kommt es trotzdem zu größeren Schäden, helfe eine Elementarschadenversicherung. „Die sollte wirklich jeder haben“, sagt Schindele. Denn: „Starkregen nimmt zu, das haben die vergangenen Jahre gezeigt.“

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